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Dipl. Psych. Walter Gabrielgestorben am 29. September 2023

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Mathias Krieger
schrieb am 7. März 2024 um 21.45 Uhr

Ein Requiem für Walter
Liebe Birgit, liebe Freunde von Walter!
Ja mei, der Woita. Eine Zeit lang waren wir gut befreundet. Einiges haben wir zusammen erlebt. Als wir auf El Hiero in einer Ziegenhöhle genächtigt haben. Mit phantastischem Blick auf‘s Meer und natürlich gutem Rotwein und einer Dose Krebsfleisch. Dorthin waren wir auf unserem ersten gemeinsamen Segeltörn geraten, den Walter auf einem Disko Nachmittag einer Schwabinger Tanzschule gewonnen hatte.
Oder der Törn von den Seychellen auf die Komoren. Unvergesslich unser Besuch auf dem heute gesperrten Atoll Aldabra. Nachdem Walter eine kleine Meuterei angezettelt und gegen den Willen des Skippers den Kurs geändert hatte. Und wir alle fast von den schwer bewaffneten Soldaten der Armee der Seychellen festgesetzt wurden. Auf den Komoren sind wir dann ausgestiegen, nicht mehr nach Durban gesegelt. Stattdessen auf einen Vulkan gestiegen, „da geh mer jetzt auffi“. Und, R
waren wir nicht einmal zusammen zum Stromboli gesegelt, in den Walter eigentlich mit 40 reinspringen wollte, weil man älter nicht werden sollte? Sattdessen, unvergesslich, sein 40. Geburtstag im bitterkalten Palazzo Fruscoloni in Umbrien, den wir nur mit Kerzen heizen konnten.
Nackt ist er das Grieskar gefahren, bis es ihn auf dem Harsch im Juni hingeschmissen hat und er, rot wie ein Krebs, bei unserer Gruppe angekommen ist, eine Flasche Champagner und Austern öffnend. Das alles um einer attraktiven Freundin von mir zu gefallen. „Wann die mitkommt, fahr ich nackert das Grieskar obi“ – so hatte er ihr versucht zu imponieren.
Wie wir uns kennengelernt hatten, habe ich vergessen. Irgendwie in Buchendorf wahrscheinlich. Dann hat er in meinem kleinen Verlag gearbeitet. Wo er sofort eine Gewerkschaft gegründet hat, er als Vorsitzender und einziges Mitglied. „Brauch´ mer“, hat er mir mitgeteilt, „ab heute bist Du der Chef und ich der Boss“.
Wir haben uns aus den Augen verloren in den letzten Jahrzehnten. Ich weiß bis heute nicht warum, er hat mich gemieden. Ich sei „halt ein Kapitalist geworden“, so habe ich es gehört. Gesagt hat er es mir nie. Vielleicht hat er mich mit einem Namensvetter aus der Bauindustrie in Schweinfurt verwechselt, vielleicht auch nur, weil er sein Leid, das ihn offenbar die letzten Jahre seines Lebens begleitet hat, nicht zeigen wollte.
Er war ein Charakter, ein bayerischer Dickschädel, sehr verletzlich und doch mit einem großen Herzen. Ein Typ Mensch, den es vermutlich, selbst im Oberland, immer weniger gibt und geben wird. Rest in Peace lieber Freund. Und wenn wir uns denn alle wiedersehen, dort wo Du jetzt weilst, dann bereite schon einmal den Mannaspieß auf dem Feuer vor und sing' a bisserl Hosianna. An der Himmerlspforte wirst Du uns ja sowieso begrüßen, lieber Freund Walter Gabriel.

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Berti Praxenthaler
schrieb am 26. Februar 2024 um 10.23 Uhr

Liebe Birgit,

leider habe ich erst jetzt erfahren, dass Walter gestorben ist! Mein herzliches Beileid, auf diesem Wege!
Anfang Januar hatte ich noch vergeblich versucht, ihm zum Geburtstag zu gratulieren, es war nur und noch der "Sekretär" am Telefon... Jetzt weiß ich warum er nicht mehr antworten konnte. Meine Frau Rumjana, auch mein Sohn Ludwig, der ihn von klein an kannte, wir haben so gute Erinnerungen an ihn.
Unsere besten Grüße,

Berti